Osteoporose wird auch als Knochenschwund bezeichnet, was die Charakteristik der Erkrankung widerspiegelt. Kennzeichnend ist, dass das Skelettsystem von abbauendem Knochengewebe und abnehmender Knochenmasse befallen wird. Dies führt dazu, dass die Knochen stetig instabiler und brüchiger werden und Knochenbrüche daraus resultieren. Knochenschwund zählt zu den Volksleiden und kann sich sogar infolge einer Autoimmunerkrankung entwickeln, wie neue Studien belegen. In Deutschland sind Millionen Menschen von der Knochenerkrankung betroffen, wozu vornehmlich Frauen über 50 gehören. Osteoporose kann allerdings in jedem Alter auftreten, wird fatalerweise aber meist erst im höheren Lebensalter diagnostiziert.

Folgen von Osteoporose und Diagnose von einsetzendem Knochenschwund

Die Ursachen von Osteoporose können vielfältig sein. Oftmals tritt sie im fortgeschrittenen oder postmenopausalem Alter auf und betrifft Frauen bis zu achtmal häufiger als Männer.

Als lebendes Gewebe sind Knochen auf das Gleichgewicht der Aktivitäten der knochenaufbauenden Osteoblasten und der resorbierenden Osteoklasten angewiesen. Wie jenes durch Reabsorption gestört, verringert sich die Knochenmasse. Die Folgen sind Bildungen poröser Bereiche im Knocheninneren und Schwächungen der Knochenstrukturen, die nun selbst geringfügigen Belastungen nicht mehr standhalten können.

Jeder Knochen des Körpers kann von Knochenschwund betroffen werden. Meistens befällt er jedoch Handgelenke, Wirbelkörper und die Hüften, wodurch es beispielsweise zu Frakturen der Unterarmspeiche oder zu Oberschenkelhalsbrüchen kommt.

Folgende Risikofaktoren fördern das Auftreten von Osteoporose:

  • familiäre Vorbelastung
  • andere Vorerkrankungen
  • knochenschädigende Medikamentierungen
  • Rauchen und Alkoholkonsum
  • falsche und ungesunde Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • nicht ausreichende Kalziumzufuhr

Meist wird die Erkrankung spät erkannt oder wenn es bereits zu Knochenbrüchen aus harmlosen Anlässen gekommen ist. Solche sogenannten Spontanfrakturen sind typische Symptome für Knochenschwund oder Anzeichen für eine geringe Knochendichte. Je geringer die Dichte, desto höher ist das Risiko, an Osteoporose zu erkranken und Frakturen zu erleiden.

Eine Autoimmunkrankheit kann ebenfalls dazu führen, dass die Knochendichte abnimmt. Neue Studien haben in diesem Zusammenhang festgestellt, dass CCP-Antikörper die Bildung von Osteoklasten anregen, was osteoporotische Knochenveränderungen auslöst.

Zur Diagnose kann ein Knochenmineraldichtetest vorgenommen werden, wie beispielsweise durch eine Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA). Die Knochendichtemessung dient der möglichst frühzeitigen Erkennung der Osteoporose und dauert beim Arzt in etwa 15 bis 30 Minuten.

Vorsorge und Therapie bei Osteoporose

Experten raten zur frühen Vorsorge gegen Osteoporose, denn die wichtigste Zeit für einen gesunden Knochenaufbau liegt in den ersten drei Lebensjahrzehnten. Doch auch in höherem Alter sind vorbeugende Maßnahmen empfehlenswert.

Als bester Schutz gegen Knochenschwund wird die ausreichende Versorgung mit knochenbildenden Nährstoffen im Einklang mit körperlicher Bewegung eingestuft. Zwar gibt es auch pharmazeutische Wirkstoffe zur Therapie, doch diese sollten kritisch gesehen werden, da sie Auslöser für andere Erkrankungen und unangenehme Nebenwirkungen sein können. Dazu zählen

zum Beispiel Medikamente wie Bisphosphonate, die Speiseröhrenkrebs fördern oder Ibandronat-Natrium, welches Sodbrennen und Geschwüre hervorrufen kann.

Früher galt die Hormonersatztherapie als probates Behandlungsmittel gegen Osteoporose. Die Wirkung vermindert sich jedoch, sobald die Therapie abgesetzt wird. Außerdem fürchten viele Frauen die Hormonbehandlung wegen unerwünschter Nebenwirkungen.

Daher steigt das Interesse an nicht-pharmakologischen und natürlichen Methoden, die Osteoporose vorbeugen und behandeln und die Lebensqualität erhöhen.

Tipps zur Vorbeugung gegen Osteoporose

Hier haben wir Ihnen fünf allgemeine Tipps zusammengestellt, die Ihnen bei der Vorbeugung gegen Osteoporose helfen sollen. Wir bitten Sie zu beachten, dass die Hilfestellungen keinen Arzt ersetzen und nur nach ärztlicher Rücksprache zur Anwendung kommen sollten.

  1. Verzichten Sie auf Alkohol, Nikotin und Softdrinks, da diese das Risiko erhöhen, an Osteoporose zu erkranken.
  1. Betreiben Sie regelmäßiges Bewegungstraining, um Ihre Knochengesundheit zu stärken und Knochenschwund vorzubeugen.
  1. Bauen Sie Krafttraining und gewichtstragende Übungen in Ihren Bewegungsplan ein, um Ihre Knochendichte zu erhöhen. Empfehlenswert ist, dreimal pro Woche 12 bis 20 Minuten zu trainieren.
  1. Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund und achten Sie auf die ausreichende Zufuhr knochenfördernder Nährstoffe.
  1. Gleichen Sie Nährstoffmangel mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln aus. Neu sind zum Beispiel knochenmorphogene Proteine, die allerdings noch genauer erforscht werden.

Effektiv nützlich sind gesunde Ernährung und lebenslanges Training, welches bestenfalls schon in jungen Jahren beginnt. Bewegung ist jedoch in jedem Alter hilfreich, um die Gesundheit der Knochen zu erhalten und zu verbessern.

Bewusste Ernährung hilft gegen Osteoporose vorzubeugen

Die effektive Grundlage bewusster Ernährung sind gesunde Lebensmittel und solche sind in der Lage, gegen Osteoporose vorzubeugen. Sie helfen dabei, Knochen gut zu versorgen und stabil zu erhalten.

Hier möchten wir auf einige wichtige Mineralien eingehen, auf die Sie in Ihrem Speiseplan achten sollten:

  • Studien belegen, dass Vitamin C die Kollagenneubildung und damit auch die Knochenbildung begünstigt. Ernährungswissenschaftler empfehlen hier ein Vitamin C-Präparat aus der Acerolakirsche. Ebenso eigen sich Hagebutten, Sanddorn sowie viele Beerenfrüchte als hervorragende ganzheitliche und natürliche Vtamin-C-Lieferanten.
  • Kalzium ist besonders wichtig für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Empfehlenswert ist eine Zufuhr von 1.000 bis 1.500 mg/Tag. Günstige Calciumlieferanten sind Mandeln (auch Mandelmus), gemahlene Chiasamen, Brokkoli, grünes Blattgemüse (z. B. grüne Smoothies) und Trockenfrüchte.
  • Auch Magnesium ist für den Knochenaufbau verantwortlich und regelt Stoffwechsel-prozesse. Darüber hinaus sorgt es für die Aufnahme von Kalzium im Körper. Enthalten ist es beispielsweise in Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchten. Ebenso liefern Bio-Kürbiskerne beinahe so viel Magnesium wie Sonnenblumenkerne (400 mg pro 100 Gramm). Kakao zählt auch zum magnesiumreichen Lebensmittel und liefert viele Spurenelemente sowie Antioxidantien. Als günstig erweist sich hier die Bitterschokolade mit mindestens 70% Kakaoanteil. Weiterhin erweisen sich Amaranth (300 mg pro 100 Gramm) und Quinoa (280 mg pro 100 Gramm) als gute Magnesiumlieferanten. Weiterhin eignen sich getrocknete Bananen (110 mg pro 100 Gramm), getrocknete Feigen (70 mg Magnesium), Trocken-Aprikosen (50 mg) und getrocknete Datteln (50 mg), 200 Gramm Brennessel (160 mg), Mohn (333 mg Magnesium pro 100 Gramm), Sesam und Vollkorn-Couscous (50 mg Magnesium).
  • Kalium, welches häufig vergessen wird, ist genauso wie Magnesium für die Knochengesundheit wichtig. Empfohlen wird hier eine Kaliumeinnahme in Kombination mit einer basischen Ernährung. Forscher stellten fest, dass sich Osteorossbetroffene, die sich ausreichend mit Kalium versorgten, eine wesentlich höhere Knochendichte aufwiesen als Patienten, die kein Kalium einnahmen. Ernährungswissenschaftler empfehlen grünes Gemüse wie z. B. Spinat, Sellerie, Grünkohl, Fenchel, Löwenzahn, usw. in Form von frisch gepressten Säften.
  • Vitamin D mit Vitamin K2 reguliert die Kalzium- und Phosphorabsorption und ist außerdem für die Bildung und Erhaltung von Knochengewebe zuständig. Nahrungsquellen für Vitamin D sind Fisch und Fischöle. Vitamin D gibt es als ideales Kombinationspräparat mit vegetarischem Vitamin K2 – ebenfalls ein Vitamin, das für die Knochengesundheit und eine effektive Osteoporose Prävention unerlässlich ist. Ist der Vitamin-D-Spiegel zu niedrig, werden Osteoklasten durch steigendes Parathormon ausgelöst. Dies führt zur Knochen-resorption und zur Abgabe von Kalzium ins Blut. Ein derart anhaltender Ablaufprozess schwächt die Knochenstrukturen und kann Knochenschwund nach sich ziehen.
  • Eine tägliche Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren (z. B. ein veganes Algen- oder Krillöl mit DHA und EPA-Anteilen) wirkt sich auch positiv auf die Knochen aus. Sie verbessern die Kalziumaufnahme aus dem Darm sowie den Kalziumeinbau in die Knochen und verringern die Mineralstoffausscheidung über die Nieren. Gleichzeitig wirken Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend. Hochwertige Fettsäuren werden für den Bau jeder einzelnen Zellmembran verwendet und können damit jeden Alterungsprozess hinauszögern.
  • Silizium und Bor eignen sich ebenso zur Osteoporose-Prävention. Beide Spurenelemente erhöhen die Knochendichte. Als gute Siliziumquellen eignen sich Hafer, Braunhirse und Hirse. Empfehlenswert sind hier vor allem Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von Silizium in Kolloidform, am besten kurweise über mehrere Monate hinweg. Hingegen kann Bor durch seinen Einfluss auf die Nierenfunktion die Ausscheidung von Kalzium und Magnesium über den Urin verringern und helfen, dass die Mineralien nicht im Übermaß ausgeschieden werden. Zudem verstärkt Bor die Wirkung auf das Vitamin D und erhöht deutlich den Östrogenspiegel. Gerade in bzw. nach den Wechseljahren ist das Osteoporose-Risiko durch sinkende Östrogenspiegel gegeben.

Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit diesen Mineralien und Spurenelementen wird als wirksame therapeutische Maßnahme gegen Osteoporose angesehen, wie klinische Studien ergaben.

In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass diese Empfehlungen keine Diagnostik oder ärztliche Behandlung ersetzen und auch keine individuellen Gesundheitsaussagen oder Heilversprechen treffen.

Bildnachweis: AdobeStock @ Prostock-studio

https://www.naturalmedicinejournal.com/journal/2010-11/naturopathic-approaches-preventing-and-treating-osteoporosis

https://www.medica.de/de/News/Archiv/Wie_Autoimmunreaktion_Osteoporose_ausl%C3%B6st

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