Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung im Magen-Darm-Trakt mit schubweisem Verlauf. Heilen lässt sich Morbus Crohn bislang nicht. Auch hier finden wir meist die Ursache im Darm. Die Entzündung der Schleimhaut im Verdauungstrakt. Die Entzündungsprozesse greifen im Verlauf auch auf tiefere Schichten der Darmwand über. Von der Mundhöhle bis zum After kann es zu geschwürigen Entzündungen kommen, meistens zwischen Dünn- und Dickdarm. Nicht miteinander verbundene Stellen im Verdauungstrakt können gleichzeitig entzündet sein. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Blähungen und starke Durchfälle. Ein möglicher Faktor bei der Entstehung von Morbus Crohn ist eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand. Meist bricht die Krankheit vor dem 30. Geburtstag aus, kann aber ein Leben lang auftreten.
Alternativ kann Ayurvedische Ernährung hier durchaus den Heilprozess unterstützen, Schmerzen verringern und die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Die Grundidee des Ayurveda und damit einer authentischen Ayurvedakur ist es, die Balance im Leben zu fördern bzw. wieder herzustellen. Das geschieht undogmatisch und individuell. Finden Sie heraus, was Sie wirklich stärkt. Die bewusste Wahrnehmung und der Kontakt mit sich selbst sind dabei die wichtigen Schlüssel.

Symptome von Morbus Crohn

Nachstehend ein paar Symptome von Morbus Crohn:

  • krampfartige Bauchschmerzen
  • aufeinanderfolgender Durchfall
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber (bei Abszessbildung)
  • Darmverengungen
  • Abszesse und Fisteln
  • Mangelerscheinungen

Empfehlenswert ist daher eine leichte Vollkost (früher gastroenterologische Basisdiät genannt) in beschwerdefreien beziehungsweise -armen Phasen. Doch lassen sich die Beschwerden nicht nur mit Medikamenten, sondern auch mit einem entsprechend angepassten Lebensstil positiv beeinflussen.

Was versteht man unter Ayurveda?

Ayurveda bedeutet übersetzt „Wissen vom Leben“ und ist eine traditionelle indische Heilkunst, die bis heute viele Anwender in Indien, Nepal und Sri Lanka hat. Ayurveda gehört in den Bereich der traditionellen Alternativmedizin und wird als ganzheitliche Behandlung gesehen. In unseren Kulturkreisen verbindet man Ayurveda eher mit Wellness-Behandlungen. Besonders in Indien, wird Ayurveda heute als Heilmethode auch wissenschaftlich gelehrt und von der Bevölkerung akzeptiert.

Zentrale Elemente des Ayurvedas sind:

  • Ayurveda-Massage und -Reinigungstechniken
  • die Ernährungslehre
  • spirituelle Yogapraxis
  • Pflanzenheilkunde

Drei Prinzipien des Lebens (Doshas)

In der Typologie spricht man von drei unterschiedlichen Lebensenergien, den sogenannten Doshas:

  • Vata (Wind, Luft und Äther), das Bewegungsprinzip
  • Pitta (Feuer und Wasser), das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip
  • Kapha (Erde und Wasser), das Strukturprinzip

Wie kann mir Ayurveda bei meiner Erkrankung helfen?

Neben der klassischen schulmedizinischen Behandlung kann Ernährung nach der Ayurveda Lehre die Symptome von Morbus Crohn lindern und auch die Aufnahme der Nährstoffe in den Körper optimieren. Gemäß der Ayurveda-Lehre ist das Leben die Einheit von Körper, Sinnen, Verstand und Seele. Im Ayurveda hängen Nahrungsaufnahme, Krankheit und Stoffwechselprozesse eng miteinander zusammen. Nahrungsmittel, ganz besonders pflanzliche Lebensmittel, gelten als Heilmittel. Das Verdauungsfeuer, genannt „das Agni“, ist durch eine Morbus Crohn Erkrankung eingeschränkt. In der ayurvedischen Ernährung ist Agni eine der wichtigsten Säulen für einen gesunden Menschen. Ist es zu schwach, funktioniert die Verwertung der Nährstoffe nicht und der Mensch wird krank. Im Ayurveda findet man sehr genaue Hilfestellung zu dieser Körperfunktion.

Ayurvedische Ernährungs-Tipps bei Morbus Crohn

So kann man den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel entlasten. Das kann unspezifischen Unverträglichkeiten wie Druck, Völlegefühl oder Blähungen vorbeugen. Um den Darm nicht zu belasten, sollten Gerichte grundsätzlich warm und gekocht verzehrt werden.

1. Während einer Schubphase

  • keine Ballaststoffe
  • reizarm essen (z. B. Reissuppe)

2. In der Remissionsphase

  • leichte Vollkost mit vielen Ballaststoffen

Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die bekannt sind als entzündungsfördernd und blähend:

  • Rohkost (unerhitzte / unbearbeitete Lebensmittel)
  • Zitrusfrüchte
  • Weintrauben
  • Pflaumen
  • Paprika
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • alle Kohlsorten
  • Brot
  • Hartkäse
  • Wurst
  • Fleisch
  • gehärtete Fette
  • Eier
  • Mayonnaise

Milde, nicht blähende Gemüsesorten sind unter anderem Zucchini, Möhren, Fenchel usw. Hier empfiehlt es sich, die Speisen am besten gekocht und möglichst warm zu essen.

Mit Naturjoghurt die Darmflora mit guten Bakterien, Vitamine und Vitalstoffen versorgen:
Essen Sie 2 x täglich Naturjoghurt, Kefir oder Quark (Calcium, Vitamin B12, Eiweiß).

Gesunde Fette:
1 bis 2 Esslöffel Lein-, Walnuss- und Weizenkeimöl in kalter Form pro Tag verzehren (Omega-3- Fettsäuren). Passt prima in einen Smoothie aus Apfel, Birne, Banane, Basilikum und / oder Spinat.

TIPP: Ein kleines Glas vor jeder Mahlzeit

Pflanzensäfte

  • Alternativ zu säurereichen Säften wie Orangen-, Grapefruit- und Apfelsaft, probieren Sie einmal rohen Kartoffelsaft, Weißkraut- oder Rotkrautsaft aus. Roher Kartoffelsaft enthält Schleimstoffe, die magenschleimhautfreundlich sind. Außerdem steckt darin reichlich Kalium, das entwässernd wirkt. Mit Möhrensaft kann man den Geschmack etwas verbessern.

Ayurveda-Detox für den kranken Darm

Es ist bekannt, dass Ayurveda sehr heilend auf Symptome der Krankheit wirken kann. Sehr unterernährte Patienten sind schwach und haben wenig Energie. Aus ayurvedischer Sicht liegt das daran, dass die mentale und emotionale Stabilität (sogenannte Ojas) mit der Auszehrung sinkt, das Verdauungsgift Ama und damit Toxine sich jedoch im Körper ansammeln können.

Um das Körpergewebe (Dhatus) von Ama zu befreien, bieten sich Kräutertees an. Weiterhin sollte die Ernährung angepasst werden. Bittere Lebensmittel sind wahre Detox-Helden und haben viele Vorteile. Dadurch werden schädliche Bakterien aus dem Darm entfernt und die Darmflora wieder aufgebaut.

Ebenso nützlich sind medizinische Öle, Ruhe und Räuchern sowie Meditation, um die Energie wieder aufzubauen. Eine einwöchige Detox- bzw. Reinigungskur während der Remissionsphase hat sich als vorteilhaft erwiesen und kann Umweltgifte weitestgehend ausschwämmen. Vor allem dann, wenn der Darm richtig zur Ruhe gekommen ist.

In der Detox-Woche sollte es außerdem keine stressigen Termine geben, ideal dafür wäre eine Woche Urlaub. Es wird empfohlen, nur kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und nur dann zu essen, wenn Appetit auftritt.

Grundregeln der Ayurveda-Ernährung
7 Tage Detox: Das Ama-Ausleitungsprogramm

Die richtige Menge
Essen Sie in Maßen.

Zu den Mahlzeiten nicht trinken
1 bis 1,5 Stunden vor und nach dem Essen nichts trinken.

Hochwertige Nahrungsmittel essen
Eigenanbau und Bioläden, saisonale Lebensmittel. Vermeiden Sie Genussgifte!

Meiden Sie sehr fette, süße, scharfe oder salzige Speisen

Essen Sie viel Bittergemüse
(z. B. Stielmangold, Rucola, Chicoree, Kopfsala, Feldsalat, Löwenzahn, Sprossen, Bittermelone, Stangensellerie, orange Linsen)!

Vermeiden Sie Fertigprodukte wie Pizza!

 Achten Sie auf eine glutenfreie Ernährung (wenig oder kein Brot, Nudelgerichte, etc.)!

 Vermeiden Sie Milchprodukte (Joghurt, Quark, Käse, Bier, Torten, Schokolade)!

Kochen Sie selbst!
Bereiten Sie Mittag- und Abendessen warm zu.

Individualität in Nahrungsauswahl und Zubereitung
Denken Sie bei der Auswahl der Lebensmittel an Ihre persönlichen Vorlieben und Verträglichkeiten.

Essen Sie in Ruhe, in angenehmer Atmosphäre und kauen Sie alles richtig gut.

Regelmäßig essen und Zwischenmahlzeiten vermeiden

So wird die Verdauung und der Stoffwechsel nicht belastet.

Bsp.:

Morgens: kleines und leichtes Frühstück
Mittags: Hauptmahlzeit
Abends: 3 Stunden vor dem Schlafengehen essen: leichte, warme Mahlzeit
(z. B. Gemüse oder Gemüsesuppe mit Knäckebrot).

Kein Käse, Joghurt oder säuerliche Speisen.

Auf den ausgewogenen Geschmack achten:
Empfohlene Reihenfolge: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Das entspricht den Phasen der Verdauung. Das Kochen mit Ghee (Butterfett) oder Kokosöl intensiviert den Geschmack und fördert die Verdauung.

Hier noch weitere Tipps für die richtigen Kombinationen von Nahrungsmitteln:

Bestimmte Nahrungsmittel sollen im Ayurveda nicht kombiniert werden:

Keine Milch bei:

  • Saurem und Salzigem,
  • Fleisch,
  • Fisch,
  • Knoblauch,
  • Rettich,
  • Granatäpfeln,
  • Blattgemüse,
  • Senf,
  • Sesamsamen,
  • Basilikum oder Bananen.

 Milch bei:

  • Mango,
  • Weintrauben,
  • Honig,
  • Ghee,
  • Butter,
  • Ingwer,
  • Pfeffer,
  • Zucker,
  • Reisflocken,
  • Gerste und die
  • Amla-Frucht (Emblica officinalis).

Fleisch sollte nicht mit Honig, Sesam, Milch, Rettich, Zuckerrohrprodukten oder Sprossen kombiniert werden, denn das kann zu verschiedenen Nervenstörungen führen. Fisch nicht mit Banane, Milch, Joghurt und Buttermilch kombinieren.

Frische Früchte am besten nicht mit gekochten Speisen kombinieren. Saure Früchte sollten nicht mit Joghurt oder Käse zusammen essen.

Nachstehend ein paar ausgewählte Ayurveda-Beispiel Rezepte:

Heißes Wasser / Ingwerwasser

Zutaten: 1 Liter Wasser, evtl. 2 Scheiben frischer Ingwer (0,5 cm breit)

Heißes Wasser bzw. Ingwerwasser sollte mindestens 15 Minuten im offenen Kochtopf abgekocht werden. Dies stärkt die leichten, reinigenden und auskratzenden Eigenschaften.

Manda – Reiswasser

Zutaten: 2 EL Reis, 560 ml Wasser

Den Reis in einem Topf (ohne Fett) unter Rühren leicht anrösten. Das Wasser zufügen und für 45 Minuten köcheln lassen. Das Wasser absieben und auffangen. Das Reiswasser über den Tag verteilt im Wechsel mit heißem Wasser oder Ingwerwasser trinken.

Peya – dünne Reissuppe

Zutaten: 1 Teil Reis und 14 Teile Wasser

Reis und Wasser für 45 Minuten köcheln lassen. Die Reissuppe mit etwas Steinsalz und evtl. mit den nachfolgenden Gewürzen abschmecken.

Einsatz von Gewürzen in der Reissuppe:

  • Cumin bei Schweregefühl
  • Zimt und Pfeffer bei Asthma
  • Kardamom bei Übelkeit
  • Ajwain und Hing bei Vata-Störungen
  • Koriander und Kardamom bei Pitta-Störungen
  • Ingwer, schwarzer Pfeffer und Basilikum bei Kapha-Störungen

Khichari mit Gemüse für die Ayurveda-Aufbautage

Zutaten:

100g Basmati-Reis
50 g gelbe Mungobohnen
1 Karotte
½ Fenchelknolle
2 TL Ghee1 dünne Scheibe frischer Ingwer
1 TL Cuminsamen
1 MS Chili
1 MS Asafötida
1/2 Koriander, gemahlen
1/4 TL Fenchelsamen
1/2 TL Steinsalz

Zutaten:

Den Reis und die Mungobohnen unter fließendem Wasser waschen. Anschließend Reis und Mungbohnen in einem Topf ohne Fett trocknen und kurz anrösten. Das Gemüse schälen und in kleine Würfel schneiden.
Das Ghee in einem Topf erhitzen und die Gewürze hinzufügen, kurz anrösten.
Nun das Gemüse kurz anbraten und die Reis-Dal-Mischung zufügen.
Anschließend 500 ml Wasser aufgießen, umrühren und zum Köcheln bringen.
Das Salz zufügen und den Khichari im geschlossenen Kochtopf 30 Minuten sanft köcheln lassen. Bitte sobald es anfängt zu kochen, nicht mehr umrühren, sonst wird die Suppe nicht sämig!

Canva © targovcom

https://www.netdoktor.de/krankheiten/morbus-crohn/

https://www.kuechengoetter.de/reizarme-ernaehrung

https://www.rosenberg-ayurveda.de/wissen/ayurvedische-ernaehrung.html

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/naturheilkunde/gesundheitskuren/ayurvedakur

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