Vitamin B12 kann nicht im Körper hergestellt werden, daher müssen wir es über unsere Nahrung aufnehmen. Unser Dünndarm sorgt dafür, dass wir Vitamin B12 aktiv und passiv aufnehmen. Wenn Sie über Lebensmittel genügend Vitamin B12 aufnehmen, aber Ihre Werte trotzdem im Keller sind, kann es sein, dass dahinter eine Vitamin-B12-Aufnahmestörung steckt. Darmprobleme (SIBO) zum Beispiel, Autoimmunkrankheiten oder Parasiten. Erfahren Sie in unserem Artikel, was Sie dann tun können.

Wofür brauchen wir Vitamin B12?

Vitamin B12 – auch Cobalamin benannt, ist eine Vitamingruppe, mit einer sehr komplizierten chemischen Struktur. Es ist sehr wichtig für Blutbildung, Zellteilung und DNA-Bildung. Der Körper benötigt B12 für die Bildung und Regeneration unserer Nerven. Vitamin B12 arbeitet mit Vitamin B6 und B9 zusammen und reguliert den Homocystein-Spiegel, unsere körpereigene Entgiftung. Ein erhöhter Homocystein-Spiegel gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz. B12 unterstützt unseren Energiestoffwechsel. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist der Bedarf besonders hoch.

Liegt ein Vitamin B12-Mangel vor, zeigt unser Körper das deutlich an. Das kann auch bei vegetarischer oder veganer Ernährung eine Rolle spielen, da Vitamin B12 hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist.

Weiterhin kann es zu neurologischen und auch neuropsychiatrischen Störungen sowie Depressionen und Demenz kommen. Aber auch unsere Blutzellen können durch eine Anämie (Blutarmut) betroffen sein. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte außerdem, dass Menschen mit neuropsychologischen Beschwerden oder Autismus sehr niedrige Vitamin-B12-Werte aufweisen.

Ein Vitamin-B12-Mangel betrifft viele Menschen. Bei jungen Menschen sind 5 bis 7 % der deutschen Bevölkerung, bei den älteren bis zu 30 %, nachweislich mit Vitamin B12 unterversorgt.

Ursachen für Störungen der Vitamin-B12-Aufnahme

Verschiedene Faktoren, unter anderem auch Autoimmunerkrankungen, spielen eine Rolle, ob unser Körper das Vitamin im Darm aufnehmen kann:

  • fortgeschrittenes Lebensalter
  • Magen-Darm-Erkrankungen: Magenschleimhautentzündung, Atrophische Gastritis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Pankreasinsuffizienz, Zöliakie
  • Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO), in Verbindung mit Reizdarmsyndrom
  • Medikamente: Diabetes- und Gichtmittel, Antiasthmatika, säurehemmende Arzneimittel wie Antazida (Sodbrennen) und Protonenpumpenhemmer, Lipidsenker, Antibiotika, Antibabypille, Antiepileptika,
  • Alkoholmissbrauch
  • Parasitenbefall

Vitamin B12 ist in Lebensmitteln meistens an Proteine gebunden. Durch Magensäure und Verdauungsenzyme spaltet sich Vitamin B12 von den Proteinen, die wir durch Essen, meist tierische Nahrung, (Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Milchprodukte), zu uns nehmen. Ohne diesen Prozess können die vitaminwirksamen Stoffe nicht weiter verwertet werden. Nur Mikroorganismen (Bakterien) können Vitamin B12 herstellen. Über die Nahrungskette nehmen Tiere das Vitamin auf. Natürlicherweise kommt Vitamin B12 daher in nennenswerten Mengen nur in tierischen Lebensmitteln vor.

Symptome

  • Müdigkeit
  • Schwächegefühl
  • Muskelschwäche
  • Taubheitsgefühle
  • Gangunsicherheit und erhöhte Sturzneigung
  • fahle Gesichtsfarbe, Blässe
  • Konzentrationsstörungen
  • Haarausfall
  • Entzündungen der Haut in den Mundwinkeln
  • Veränderungen der Vaginalschleimhaut
  • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
  • Gewichtsverlust
  • Schwindel

Diagnose und Behandlung

Ein Blutbild und ein Urin-Test, mithilfe moderner laborärztlicher Diagnostik, beim Hausarzt (Funktioneller Mediziner oder Heilpraktiker) hilft bei der Abklärung, welcher Mangel vorliegt. Dabei spielt auch der sogenannte Intrinsic-Factor (IF) eine Rolle.

Falls der Körper diese Aufnahme nicht ausreichend verstoffwechseln kann, muss er täglich in entsprechender Menge damit versorgt werden. Liegt eine Aufnahmestörung vor, kommt häufig trotz Vitamin-B12-reicher Kost nicht ausreichend Vitamin B12 im Körper an.

Daher müssen vorrangig bei einer Aufnahmestörung die ursächlichen Erkrankungen behandelt werden und der richtige Weg für eine Wiederherstellung der Vitamin B12-Aufnahme gesichert werden.

Das können Sie auch teilweise selber bestimmen:

  • natürliche Alternativen für Medikamente finden
  • Darmsanierung
  • gesunder Lebenswandel
  • Vermeidung von Zellgiften (Alkohol, Nikotin)

Wichtig: Ein Mangel an Vitamin B12 macht sich häufig erst nach Jahren bemerkbar. Risikogruppen für einen Vitamin-B12-Mangel sollten daher frühzeitig mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker besprechen, ob die Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten ratsam ist.

Die schulmedizinische Vitamin-B12-Substitution erfolgt zumeist

  • in Tablettenform (oral)
  • oder durch Injektionen.

Ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten

Wurde ein Vitamin-B12-Mangel nachgewiesen, ist zunächst festzustellen, was die Ursache des Mangels ist, da diese entscheidend für die Form der Therapie ist.

Mögliche Ursachen sind (wurde weiter oben schon ein wenig drauf eingegangen):

  • Mangelnde Zufuhr/Ernährung
    Es wird nicht genug Vitamin-B12 über die Nahrung zugeführt. Zum Beispiel bei Veganern.
  • Erhöhter Verbrauch
    Es wird vorübergehend mehr Vitamin B12 verbraucht, als durch die Ernährung gedeckt wird. Dies ist zum Beispiel bei Schwangerschaft, längerem Stress oder Giftbelastungen der Fall.
  • Aufnahmestörung
    Es wird genug Vitamin B12 zugeführt, dieses kann jedoch nicht aufgenommen werden. Dies ist zum Beispiel auch bei leichten Entzündungen des Magens und Darms häufig der Fall.

Die zwei Phasen der B12-Mangel-Therapie

Unabhängig von der Ursache des Mangel, läuft die Therapie eines Vitamin-B12-Mangels in zwei Phasen ab:

  1. Anfangstherapie: Hochdosiertes Anfluten, Auffüllen der Körperspeicher
  2. Erhaltungstherapie: Deckung des Tagesbedarfs, erhalt des B12-Spiegels

Die kurze, hochdosierte Anfangstherapie hat den Zweck über den Tagesbedarf hinaus ausreichend B12 zu liefern, damit die Körperspeicher rasch wieder gefüllt werden können und der Vitamin-B12-Spiegel im Körper auf einen guten Wert angehoben wird.

Danach wird zu einer geringeren Erhaltungsdosis übergegangen, welche nur mehr den Tagesbedarf deckt und so den erreichten B12-Spiegel stabilisiert.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Vitamin B12-Mangel gemacht? Schreiben Sie uns dazu gerne einen Kommentar.

Sind Sie betroffen? Gerne unterstützen Sie unsere Experten bei einer ganzheitlichen Therapie.

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https://www.vitamin-b12-ratgeber.com/vitamin-b12-aufnahme-in-den-koerper.html?gclid=CjwKCAjwpMOIBhBAEiwAy5M6YFNw9zpYjQJGrYlqGauAc-F1Br78n3Z2whQQvKKOGnOUK0pTUWkNSxoC-rIQAvD_BwE&gclsrc=aw.ds

https://www.medivitan.de/medivitan-vitamin-b-mangel.html

https://www.minimed.at/medizinische-themen/stoffwechsel-verdauung/vitamin-b/

https://www.b12ankermann.de/vitamin-b12-mangel/ursachen/gestoerte-aufnahme/

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/vitamine/vitamin-b12-uebersicht/vitamin-b12

https://www.aerzteblatt.de/archiv/61696/Ursachen-und-fruehzeitige-Diagnostik-von-Vitamin-B12-Mangel

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