Seit dem vergangenen Jahr soll eine europaweite Analyse die Daten von mehr als 50.000 Patienten und Patientinnen aus insgesamt 50 klinischen Studien zusammenfassen und hinterfragen. So soll ein tieferes Verständnis der molekularen Mechanismen von Autoimmun-, Allergie- und Entzündungszuständen erreicht werden. Teil dieses Konsortiums ist der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg. Insgesamt vereint das Forschungskonsortium 3 PR rund 70 Partnerinstitutionen aus 15 europäischen Ländern.

Die Expertinnen und Experten zum Thema Autoimmunerkrankungen wollen mit dieser Studie ähnliche Muster von unterschiedlichen Erkrankungen identifizieren und in Biomarkern überführen. So können die Behandlungswege und das Patientenmanagement verbessert werden. „Darüber hinaus soll die enge Einbindung medizinischer Einrichtungen dazu beitragen, relevantes Wissen rasch in den Kliniken umzusetzen“, so Prof. Dr. Bernd Schmeck, der das Marburger Teilprojekt gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Vogelmeier leitet.

Die Metastudie 3 PR ist so eine bemerkenswerte Kooperation von Kliniken, Grundlagenforschern und Unternehmen, die gemeinsam an besseren Behandlungsmöglichkeiten arbeiten wollen. Über einen Zeitraum von sieben Jahren und einem Etat von mehr als 80 Millionen Euro werden diese Untersuchungen von der „Innovative Medicines Initiative 2“ (IMI2), einem gemeinsamen Unternehmen der europäischen Union und des europäischen Verbands der pharmazeutischen Industrie, gefördert.

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Deutsches Ärzteblatt 2020

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